Der Waldlandhof als Gastgeber für den ersten Fachtag für Fischereiwirtschaft
Im Rahmen der diesjährigen Wintertagung des Ökosozialen Forums wurde erstmalig ein Fachtag für Fischereiwirtschaft bei Waldland in Oberwaltenreith abgehalten. Rund 150 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Vertreter aus Politik und Fischereiwirtschaft nahmen an der österreichweiten Fachtagung teil. „Wir sind sehr froh, dass in diesem Jahr erstmalig auch eine Fachtagung zum Thema Fischereiwirtschaft stattgefunden hat und wir sind dankbar, dass das Ökosoziale Forum die thematisch sehr passende Fachtagung bei uns im schönen Waldviertel abgehalten hat“, zeigt sich Waldland Geschäftsführer Franz Tiefenbacher erfreut.
Die Vorträge umfassten aktuelle Berichte aus der Fischereiwirtschaft und der nachhaltigen Fischzucht in Österreich. Eine Marktanalyse sowie einen Ausblick gab es seitens der Billa AG und dieser war für die Branche positiv. So soll bei den Billa Plus Frischetheken verstärkt auf heimischen Fisch gesetzt werden. Hierzu ist man dabei strategische Partnerschaften auszubauen, sodass vor allem Salmoniden und Wels aus Österreich angeboten werden können. Der zusätzliche Fokus bleibt auf dem Ausbau des Bio-Angebots sowie von Convenience Produkten und Filetartikel im Fischbereich.
„Der Marktausblick ist für die Fischbranche sehr erfreulich. Jedoch müssen wir uns in Hinblick auf regionale Lebensmittelproduktion die Frage stellen, wie wir zukünftig den Spagat zwischen existenzsichernden Preisen für unsere Landwirtinnen und Landwirte, Lebensmittel-versorgungsicherheit und leistbaren Lebensmitteln meistern können“, betont Franz Tiefenbacher bei der Veranstaltung.
„Unsere Tierwohlstandards und die Produktionsqualität in Österreich sind im internationalen Vergleich gesehen auf höchstem Niveau und unsere Landwirtinnen und Landwirte vertreten diese auch. Denn es ist uns wichtig, dass es unseren Tieren gut geht. Aber es muss für heimische Produzenten auch schaffbar und leistbar bleiben. Es wird wichtiger denn je sein, den Konsumentinnen und Konsumenten den Produktions- und Qualitätsunterschied von heimischem Fisch, aber auch Geflügel im Gegensatz zu tierischen Produkten aus dem Ausland zu erklären. Und vor allem im Bereich des Storytellings wird es einen Schulterschluss zwischen Lebensmittelhandel und Produzenten brauchen. Wichtig wird es in allen Bereichen der Vermarktung sein, dass die Kundinnen und Kunden den Mehrwert von heimischen Produkten erkennen und damit auch bereit sind den Preis dafür zu bezahlen. Denn der Wunsch in Richtung Nachhaltigkeit, Regionalität und Tierwohl ist klar erkennbar. Wir gehen daher den gemeinsamen Weg für mehr Regionalität und Nachhaltigkeit in Österreichs Regalen sehr gerne mit und stehen jederzeit für Gespräche zur Verfügung. Gleichzeitig bitten wir jedoch um eine faire Preisgestaltung und eine wertschätzende Zusammenarbeit auf Augenhöhe“, so Franz Tiefenbacher abschließend.
© WALDLAND v.l.n.r.: Geschäftsführer Franz Tiefenbacher, Obmann Robert Haidl, LK-Niederösterreich Vizepräsidentin Andrea Wagner, Gottfried Pichler (Waldland Tierveredelungs GmbH)
LK Niederösterreich Vizepräsidentin Andrea Wagner war ebenfalls bei der Veranstaltung anwesend und betonte dabei: "Es geht nicht, dass wir aus anderen Ländern Fleisch mit weit niedrigeren Haltungs- und Produktionsstandards importieren und bei uns in Österreich laut Tierwohl schreien. Tierwohl ist uns Bäuerinnen und Bauern natürlich ein großes Anliegen, aber wir müssen uns bewusst sein, dass das auch etwas kostet. Fakt ist: Höhere Produktionsstandards bedeuten immer auch höhere Produktpreise. Wir sehen es vor allem bei der Pute, dass trotz Verfügbarkeit vermehrt Fleisch von Tieren aus anderen Ländern mit weit geringeren Standards importiert wird. Wenn wir Tierwohl wollen müssen wir es mit jedem Griff ins Regal auch beweisen. Von einem Schulterklopfen allein können wir Bäuerinnen und Bauern nicht leben.“
Abschließend wurden bei der Tagung innovative Beispiele aus der Praxis vorgestellt und die Kreislaufanlage am Waldlandhof besichtigt. Gottfried Pichler von Waldland gab den TeilnehmerInnen hierbei einen interessanten und direkten Einblick in den Betrieb der Kreislaufanlage, in welcher der WALDLANDs Edelwels (Clarias gariepinus) heranwächst.
Das eigentliche Herzstück des Aquakulturzentrums ist die Setzlingsproduktion für den WALDLANDs Edelwels. Hier werden speziell ausgewählte Elterntiere von den Welsen gehalten und es wird die eigene Nachtzucht erbrütet. „Somit ist es möglich, 100% regionalen Fisch – von der Geburt bis zum Teller - aus dem Waldviertel zu produzieren“, zeigt sich Gottfried Pichler erfreut.
Der WALDLANDs Edelwels ist besonders begehrt. Das Filet ist sehr schmackhaft und durch seine feste Konsistenz und die Grätenfreiheit steht einem entspannten Geschmackserlebnis nichts im Wege.
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